„Vor dem Hintergrund anhaltend roter Zahlen und einer Belegschaft, die deswegen auf sechs Prozent Lohn verzichtet hat, ist es an Dreistigkeit kaum zu überbieten, den Vorständen nun die laufenden Bezüge zu erhöhen. – Wer so mit seinen Mitarbeitern umgeht, schadet unserem Gesundheitssystem und der Wirtschaft im Allgemeinen, da er das Vertrauen der Bevölkerung in diese Mechanismen grundlegend erschüttert,“ erklärt Sebastian Stüssel MIT-Kreisvorsitzender im Landkreis Kassel.
Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung Kassel-Land verurteilt diese Vorgänge ausdrücklich und ist der festen Überzeugung, dass mittelständische Unternehmen eine Vorbildfunktion erfüllen und generell ein verantwortungsbewussteres Verhalten der Geschäftführung zeigen als Holdingstrukturen. „In Krisenzeiten neigen die Mittelständler eindeutig zu solidarischerem Verhalten, so dass die Geschäftsführung schon häufig finanzielle Einschränkungen hinnimmt, bevor die Belegschaft auf Lohn verzichtet,“ so Stüssel.
Nach Auffassung der MIT Kassel-Land ist es nicht von der Hand zu weisen, dass sich im vorliegenden Fall, Vorstand und insbesondere Aufsichtsrat vollkommen unethisch und unsozial verhalten haben. „Nun ist es wichtig, dass Konsequenzen gezogen werden und sich zeitnah für dieses Fehlverhalten entschuldigt wird,„ führt Stüssel aus. Die MIT Kassel-Land hält in diesem Zusammenhang die Rücknahme der Erhöhungen für dringend geboten.
Die MIT Kassel-Land meint, dass ein solches Verhalten gerade im Gesundheitswesen äußerst bedenklich sei, da man hier vor allem gut motivierte Schwestern, Pfleger und Ärzte benötigte, um die Patienten bestmöglich versorgen zu können.
Darüber hinaus erscheint es der MIT Kassel-Land beschämend, dass sich die Verantwortlichen für dieses Desaster ihrer Verantwortung nicht stellen und scheinbar abtauchen, in der Hoffung, dass diese Sache in Vergessenheit gerät.